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Stressfrei führen: 7 wirksame Selbstfürsorge-Tipps


Stressfrei führen


Der Alltag einer Führungskraft ist fordernd. Herausfordernd. Manchmal sogar überfordernd. Laut einer Umfrage von Auctority fühlen sich zwei Drittel aller Führungskräfte erschöpft und würden ihre Aufgaben gerne abgeben.


Dies liegt nicht zuletzt an der hohen Verantwortung, die Führungskräfte von Tag eins an tragen. Sie sind nicht nur für sich selbst, sondern eben auch für ihre Mitarbeitenden und für die Leistung ihres Teams verantwortlich.


Hinzu kommt eine nicht enden wollende To-do-Liste. Die Bearbeitung verschiedener Aufgaben, von strategischer Planung bis hin zu operativen Angelegenheiten und das permanente Treffen von Entscheidungen kann schnell zu Zeitdruck und Stress führen.


Führungskräfte müssen außerdem zahlreichen Erwartungen gerecht werden.

Erwartungen der Geschäftsleitung und der eigenen Führungskraft, Erwartungen der Mitarbeitenden und den Erwartungen externer Stakeholder wollen erfüllt werden.

Und damit sind Führungskräfte AnsprechpartnerIn in alle Richtungen. Wie eine Teilnehmerin des New-Leadership-Programms es formulierte: „Alle wollen was von einem. Das stresst total, vor allem, wenn ich es selber nicht weiß.“


Spätestens wenn Führungskräfte über Mitarbeitende entscheiden müssen – sei es die Einstellung, Beförderung, Abmahnung und eben auch Entlassung – spüren sie die emotionale Belastung ihrer Rolle.


Ganz zu schweigen von dem Selbstzweifel, der sich immer wieder meldet, ob sie der Führungsrolle wirklich gewachsen sind.


Die eine oder Situation kommt dir als Führungskraft sicherlich bekannt vor.


Empfindest du die Situationen im Berufsalltag zwar durchaus als fordernd und vielleicht manchmal auch stressig, kann dich das anspornen. Anspornen dranzubleiben, eine gute Lösung zu finden, dich für deine Themen stark zu machen.


Doch spätestens, wenn du die Verantwortung in der Führungsrolle dauerhaft als Belastung wahrnimmst, solltest du handeln. Denn dauerhafter Stress führt nicht selten zu körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen.

 

Und genau deswegen ist es wichtig, dass du als Führungskraft gut für dich sorgst. Und das von Anfang an. Ganz nach dem Motto:


>> You can’t pour from an empty cup.


Nicht zu vergessen ist außerdem die Tatsache, dass du als Führungskraft eine Vorbildfunktion einnimmst. Das heißt, dass sich dein Stress und deine Anspannung unmittelbar auf dein Team überträgt. Bist du gestresst, ist es dein Team auch. Bist du hingegen entspannt und gelassen, ist auch dein Team weniger gestresst.




Das Konzept der Selbstfürsorge


Und genau dafür eignet sich hervorragend das Konzept der Selbstfürsorge. Sie bezeichnet den bewussten und aktiven Prozess, der dazu dient, das eigene Wohlbefinden zu verbessern und die körperliche und mentale Gesundheit zu fördern.

 

Es gibt nicht das eine Patentrezept oder den 5-Schritte-Plan, um erfolgreich Selbstfürsorge zu betreiben. Ganz im Gegenteil. Selbstfürsorge ist ganz individuell.

Und genau deshalb stelle ich dir einige Methoden vor, wie du neben gesunder Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung, gut für dich sorgen kannst.

Verstehe die Methoden wie Werkzeuge in einer Werkzeugkiste. Umso mehr du kennst, umso besser. Wähle dir für jede Situation das passende Tool aus.

 

>> Wer als Werkzeug nur einen Hammer kennt, sieht in jedem Problem einen Nagel.

 


#1 Progressive Muskelentspannung


Mein persönlicher Favorit zur Entspannung: Die progressive Muskelentspannung (PME). Die einfache Technik zur systematischen Entspannung der Muskulatur reduziert Spannungszustände im Körper, baut Stress ab und fördert eine allgemeine Entspannung – alles in nur etwa 10 Minuten täglich.


Viele Krankenkassen bezuschussen Kurse zur Erlernung dieser Methode, während zahlreiche Videos auf YouTube und Bücher aus Verlagen wie GU und Trias dir helfen können, die PME eigenständig zu erlernen.

Mit nur wenigen Wochen regelmäßiger Anwendung zeigen sich bereits positive Ergebnisse.


Persönlich kann ich sagen: Dank PME habe ich nach über 20 Jahren endlich meine ständigen Spannungskopfschmerzen loswerden können! Schon nach drei Wochen hat sich eine deutliche Verbesserung eingestellt - heute bin ich nahezu Kopfschmerfrei.




#2 Unterstützung annehmen


Ein wesentlicher Aspekt der Selbstfürsorge ist die Fähigkeit, Unterstützung anzunehmen. Dies mag für dich als Führungskraft eine Herausforderung darstellen, da du vielleicht eher gewohnt bist, die Verantwortung zu tragen und als Problemlöser*in für andere zu agieren. Nicht nur in anspruchsvollen Zeiten ist es entscheidend, Hilfe anzunehmen, um die eigene Belastung zu reduzieren und die Balance zu wahren.


Für mich war die Erkenntnis nichts alleine schaffen müssen eines der wertvollsten Learnings als Führungskraft, weil sie mir so viel Druck genommen hat.


Unterstützung kann in vielerlei Formen kommen: sei es durch Mentoring durch eine*n interne*n Mentor*in, Coaching oder den Austausch mit Kolleg*innen in ähnlichen Positionen. Ein externer Blick auf die eigene Situation eröffnet neue Perspektiven und bietet Lösungsansätze, die du allein möglicherweise nicht gesehen hättest.



#3 Prioritäten setzen

Ein entscheidender Faktor, der mir viel Entspannung und Gelassenheit gebracht hat, ist das bewusste Setzen von Prioritäten. Besonders in dynamischen Arbeitsumfeldern ist es wichtig, kontinuierlich zu entscheiden, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche warten oder sogar gestrichen werden können.


Es wird immer Aufgaben geben, die am Ende des Tages unerledigt bleiben, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern – ganz im Gegenteil. Die Aufgabenflut wird vermutlich eher zu- als abnehmen. Deswegen ist es entscheidend, wie wir mit diesen vielen Aufgaben und Anforderungen umgehen.


Wenn du dir unsicher bist, welche Aufgaben Priorität haben, zögere nicht, deine Führungskraft um Rat zu fragen: „Wo siehst du die höhere Wichtigkeit – hier oder hier?“ Diese Klarheit hilft dir, fokussiert und stressfreier zu arbeiten.


Lies zum Thema Zeitmanagement auch gerne diesen Beitrag: Effektives Zeitmanagement für Führungskräfte




#4 Praktizieren von Dankbarkeit


Ein weiteres hervorragendes Tool um das eigene Wohlbefinden zu steigern, ist das Praktizieren von Dankbarkeit. Bewusste Dankbarkeit fördert die positive Einstellung und hilft, selbst in herausfordernden Zeiten einen optimistischen Blick auf dein (Berufs-)Leben zu bewahren.


Notiere dafür täglich drei Dinge, für die du dankbar bist. Das können Aspekte wie das gute Gehalt und auch kleine Freuden wie das leckere Mittagessen mit den KollegInnen sein. Damit lenkst du den Fokus auf das, was bereits vorhanden ist und beginnst in Fülle anstatt in Mangel zu denken. Wie Tony Robbins es auf den Punkt bringt: Where the focus goes, the energy flows.


Das 6-Minuten-Tagebuch ist z.B. ein wunderbares Journal, um die Gewohnheit der Dankbarkeit zu etablieren.


Dankbarkeit lässt sich übrigens auch hervorragend im Team praktizieren, in dem ihr zu Beginn von Teammeetings reihum die Frage beantwortet: "Wofür bist du heute dankbar?".

 

 

 

#5 Führen eines Erfolgstagebuchs

 

Unsere Psyche hat die unangenehme Angewohnheit, Misserfolge bis zu fünfmal intensiver zu empfinden als Erfolge. Ein Teufelskreis, der die Anerkennung für unsere Leistungen schmälert und Zweifel an unseren Fähigkeiten nährt.


Doch hier kommt das Erfolgstagebuch ins Spiel – eine kraftvolle Methode, um diesen negativen Zyklus zu durchbrechen und dein Erfolgsmindset zu trainieren.


Indem du dich bewusst auf deine Erfolge fokussierst und täglich drei Dinge festhältst, die an diesem Tag gut gelaufen sind, schärfst du deine Wahrnehmung für deine Leistungen. Sei es ein großer Meilenstein in deiner Karriere oder ein persönlicher Triumph, diese einfache Praxis stärkt dein Selbstvertrauen und vertreibt deine Selbstzweifel.



 

#6 Stärken bewusst einsetzen

 

Entfache dein volles Potenzial und erlebe mehr Zufriedenheit in deinem beruflichen und persönlichen Leben!


Studien des renommierten Gallup Instituts haben eindrucksvoll bewiesen, dass das gezielte Einsetzen unserer Stärken einen unmittelbaren Einfluss auf unsere Lebensqualität hat. Es geht darum, nicht nur zu erkennen, was wir gut können, sondern unsere Stärken auch aktiv zu nutzen.


Durch das Gallup Strengthsfinder Assessment erhältst du die Möglichkeit, deine Stärken zu entdecken und sie gezielt in deinem Berufs- und Privatleben einzusetzen. Das Assessment identifiziert deine fünf wichtigsten Stärken. In einem personalisierten Report erhältst du einen klaren Fahrplan, wie du deine Stärken als Führungskraft effektiv einsetzen und weiterentwickeln kannst.


Dieses Wissen hat mir enorm geholfen, mich in meiner Führungsrolle auf das zu konzentrieren, was ich wirklich gut kann. Für Aufgaben, die mir weniger lagen, wie zum Beispiel die intensive Beziehungspflege zu Lieferanten, habe ich mir Unterstützung aus dem Team bzw. von KollegInnen geholt. Wenn möglich habe ich solche Aufgaben auch ganz abgegeben. Wie befreiend sich auf solche Aufgaben zu konzentrieren, die einem wirklich liegen!


Hol dir jetzt das Buch "Entwickle deine Stärken" von Gallup und erhalte deinen Zugang zum Assessment. Lass deine Stärken zu deinem Schlüssel für Erfolg und Zufriedenheit werden!

 

 

 

#7 Wertschätzung zeigen

 

Starke zwischenmenschliche Beziehungen sind das A und O für eine erfolgreiche Selbstfürsorge. Durch sie erfahren wir ein Gefühl der Zugehörigkeit und Vertrautheit, das von entscheidender Bedeutung für unser allgemeines Wohlbefinden ist.


Besonders effektiv lassen sich diese Beziehungen durch aufrichtige und bewusste Wertschätzung fördern - Wertschätzung uns selbst und anderen gegenüber.


Ein anschauliches Beispiel für die Bedeutung von Wertschätzung bietet das Buch "Die 5 Sprachen der Mitarbeitermotivation" von Paul White und Garry Chapman. Darin werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie Wertschätzung zum Ausdruck gebracht werden kann.


Absoluter Augenöffner für mich: Die wahrgenommene Wertschätzung ist ganz individuell. Was für mich wertschätzend ist, muss es für dich noch lange nicht sein.

 

Deswegen ist es so bedeutend Wertschätzung auf die individuelle Bedürfnisse des Gegenübers abzustimmen, anstatt von der eigenen bevorzugten Form der Wertschätzung auszugehen.


Um sicherzustellen, dass meine Wertschätzung bei meinen KollegInnen und Teammitgliedern auch wirklich ankommt, habe ich mir für jede*n mindestens zwei Formen der Wertschätzung überlegt, die zu ihnen passen und sie zum Ausdruck gebracht.

Wenn es dir schwerfällt, die richtige Form der Wertschätzung zu bestimmen, ist es kraftvoll und effektiv, direkt nachzufragen: "Wie fühlst du dich gesehen? Wodurch fühlst du dich wertgeschätzt?" 


Wertschätzung anderen Gegenüber ist genauso wichtig, wie die Wertschätzung sich selbst gegenüber. Wodurch fühlst du dich wertgeschätzt? Was tust du für dich, damit es dir gut geht und du dich wohl fühlst?




Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, insbesondere für Führungskräfte. Die beschriebenen Methoden bieten dir eine Reihe von Werkzeugen, um dein Wohlbefinden zu fördern und den Herausforderungen des Führungsalltags mit mehr Gelassenheit und Stärke zu begegnen.

 

Welche der Methoden probierst du gleich aus, um zukünftig stressfreier zu führen?

 

Viele Freude bei der Umsetzung!

Deine Katha

 

P.S. Du findest keinen Weg aus dem Strudel des herausfordernden Führungsalltag? Dann melde dich bei mir und wir schauen gemeinsam, wie ich dich dabei unterstützen kann, deine Führungsrolle selbstbewusst und vor allem stressfrei ausfüllen kannst.

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